Dies ist insbesondere fatal, da hierdurch in weiten Teilen des Landes auch die Wasserversorgung zusammenbricht. In einem Land in dem die Jahresdurchschnittstemperatur bei 18 °C liegt, sind entsprechende Quellen und Förder- und Aufbereitungsanlagen nicht gegen solch massive Kälte isoliert.
Laut dem Electric Reliability Council of Texas (ERCOT), welches für die Stromnetze von Texas verantwortlich ist, fehlten zwischenzeitlich 34 GW an Energie im Stromnetz. Ca. 10 GW davon aus Windanlagen die aufgrund der Kälte nicht mehr laufen und die restlichen 24 GW aus konventionellen Kraftwerken wie Gas- und Kohlekraftwerken. Das größte Problem sind nach Angabe des ERCOT zurzeit eingefrorene Geräte in Gas-, Kohle- und auch Atomkraftwerken sowie mangelnder Gasdruck in den Gasleitungen zu den Gaskraftwerken, um die Stromproduktion steigern zu können.
Im europäischen Verbundnetz würde nun aus anderen Ländern Strom importiert, um das eigene Netz zu stabilisieren und die Kraftwerke wieder anlaufen zu lassen. Dies ist in Texas nur sehr begrenzt möglich, da Texas ein nahezu komplettes Inselnetz hat, welches von den anderen Netzen der USA getrennt wurde um der Regulierung durch die US-Bundesbehörden zu entgehen. Dies führte in Texas zwischenzeitlich dazu, dass der Spot-Preis für Strom in Texas auf 9000 US-$ pro MWh angestiegen, also 9 US-$ pro kWh. Auch wenn alle Beteiligten mit Hochdruck an Lösungen arbeiten und die Temperaturen langsam wieder etwas über dem Gefrierpunkt liegen, bleiben mindestens bis Freitag die Schulen in Houston geschlossen. Auch bestehen noch Befürchtungen, dass durch falsches Handeln das Stromnetz komplett zusammen brechen könnte. Dies würde nach Aussage eines Repräsentanten von Austin Energy, wochenlange Reparaturen nach sich ziehen.
In verschiedenen Gebieten von Texas sind laut arrl.org Einheiten des Amateur Radio Emergency Services aktiv um die lokalen Behörden bei der Kommunikation zu unterstützen. Ausführliche Informationen hierzu finden sich auf der Seite der ARRL unter http://www.arrl.org/news/ares-volunteers-reported-responding-to-severe-weather.
Dies als kurze Zusammenstellung, auch um aufzuzeigen, dass die Netzprobleme der vergangenen Wochen in Europa nicht mit den Netzproblemen in Texas vergleichbar sind und man hier keine voreiligen Rückschlüsse ziehen sollte. Darüber berichtet der DARC-Notfunkreferent Oliver Schlag, DL7TNY.