„Denn zu Anfang des Forschen steht der Spaß bei der Sache“, ergänzt er. Erstmals tritt mit Kay Malfeld, DO7KAY, ein Jugendlicher vor das Rednerpult bei dieser Eröffnungsveranstaltung. Mit seinen 12 Jahren stellt er sogleich die provokative These „Handy an, Funke aus?“ Er sei jedoch vom Amateurfunkvirus besessen und ist eigentlich erst durch die Videoplattform YouTube auf den Amateurfunk aufmerksam geworden, obgleich sein Vater auch Funkamateur ist. Dennoch brachte das Internet erst den Ausschlag. Er gab dem Messegästen einen jugendlichen Blick auf das, was sie besonders fasziniert: Er und seine Schulkameraden finden besonders Hamnet, die Völkerverständigung und den Notfunk sehr spannend. „Hamnet – das ist Internet zum Selbermachen“, hob der junge OM Kay hervor. Unter der Frage „Was läuft gut im Amateurfunk und DARC?“ nannte er die engagierten Ovs, interessante Standorte an denen Funkamateure tätig sind, und auch den OV G09, der beim THW sein OV-Heim hat. Unter der anschließenden Frage „Was läuft nicht gut?“, so der 12-jährige, nannte er das hohe Durchschnittsalter der Funkamateure. Auch finden die OV-Treffen meist viel zu spät am Abend statt. Auch kritisiert er, dass sich manche Funkamateure gegen neue Technik streuben. Ihm fehle das Angebot für Jugendliche und er empfiehlt den Messegästen: „Handy an und Funke an“, beides würde sich gut ergänzen. Der tosende Applaus war ihm gewiss. Als nächster Redner Sprach Daniel Bachfeld, Chefredakteur der „C‘t Hacks“. „Mein Plädoyer soll eine Vorbereitung zur Zusammenarbeit zwischen Makern und Funkamateuren werden“, begann er seine Rede. Manche Funkamateure seien schon heute Maker und Bastler zugleich. In den 80ern gab es den Do-it-Yourself-Trend, der in der Folge durch immer bessere Produkte ins Hintertreffen geriet. Heimcomuter wurden von den PCs verdrängt. Die Leute hatten weniger Spaß am Basteln. Heute flammt der Trend wieder auf. Die Makerbewegung ist eigentlich nichts neues, nur eine neue Sichtweise und durch das Internet gewachsen. Auch gebe es Schnittstellen, wo sich Funkamateure mit Makern vermischen können, aber die Hürden in Form der Amateurfunkgenehmigung seien hoch. „Die Traditionalisten unter den Funkamateuren kritisieren die angedachte Einsteigerlizenz Klasse K als ‚Kindergartenlizenz‘“, so Bachfeld. Doch viele nutzen ohnehin fertige Funkgeräte, ohne sie jemals aufgeschraubt zu haben. Das meiste geschehe heute ohnehin in Form der Software - „... und da sind die Maker spitze drin!“, betont Bachfeld. „Die Argumente gegen eine Einsteigerlizenz klingen aus Makersicht nicht plausibel“, so Bachfeld. Ein Autobastler müsse schließlich auch keine Kenndaten des Motors genau wissen. „Der DARC sollte eine Diskussion um einen leichteren Einstieg in Form einer Einsteigergenehmigung lostreten“, fasste der Chefredakteur der C‘t Hacks zusammen. Bevor der DARC-Vorsitzende Steffenm Schöppe, DL7ATE, sprach, ließ er nochmal seinen Sohn Malte zu Wort kommen. Er appellierte an die Funkamateure, mehr Aktionen für Jugendliche zu schaffen und auch dafür zu sorgen, dass diese langfristigen Bestand haben. Viele Aktionen seien ihm heute zu kurzfristig angelegt. Die Rede von DL7ATE bildete den Abschluss: Erstmals findet auf Vorschlag des DARC e.V. die Maker World statt. Das spiegele die Aktivität der vielen DARC-OVs wider, denn es gibt u.a. immer mehr Repair Cafes. „Erstmals sprachen in der Eröffnungsrede auch zwei Jugendliche. Sie interessiert die Technik“, so DL7ATE. Der DARC ruft dazu auf, die Jugend der Technik näher zu bringen. „Wir müssen sie als Mitglieder kennenlernen und akzeptieren“, so DL7ATE. Leider seien jedoch derzeit die Hürden für eine Lizenz recht hoch. „Stehen wir ihnen mit Rat und Tat zur Seite und erzählen wir nicht nur, wie wir vor 60 Jahren unseren ersten 0V1 gebaut haben“, schloss der DARC-Vorsitzende seine Rede und eröffnete so zeitgleich die 39. HAM RAIO.